Feuerwehr vor wachsenden Herausforderungen

KÖNGEN: Ehrung für Bürgermeister Hans Weil beim Festakt zum Jubiläum – Lob für die gute Kameradschaft

Da strahlen Bürgermeister Hans Weil und Feuerwehrkommandant Herbert Wanke. Weil hat die Ehrenmedaille der Feuerwehr erhalten. Foto: Bulgrin
Da strahlen Bürgermeister Hans Weil und Feuerwehrkommandant Herbert Wanke. Weil hat die Ehrenmedaille der Feuerwehr erhalten. Foto: Bulgrin

Eine besondere Überraschung gab es für Köngens Bürgermeister Hans Weil beim Festakt zum 150-jährigen Bestehen der Feuerwehr am Freitag. Für seine Verdienste bekam er die deutsche Ehrenmedaille der Feuerwehr. Darüber war Weil, der für die Feuerwehr viel bewegt, gerührt. „Ihr Lomba“, meinte er schmunzelnd, weil ihm bis zuletzt niemand etwas von der Auszeichnung verraten hatte, die ihm Landrat Heinz Eininger in der Burgschulturnhalle übergab.

Von Elisabeth Maier

Im festlich geschmückten Raum blickten die Feuerwehrleute und ihre Gäste auf die bewegte Geschichte der 1863 gegründeten Wehr zurück, die 86 Mitglieder hat. 57 Männer und 2 Frauen sind in der Einsatzabteilung aktiv, 12 Männer sind in der Altersabteilung engagiert, und 15 Mitglieder hat die rührige Jugendfeuerwehr. 48 Mal rückte die Wehr 2012 zu Einsätzen aus. Hauptamtsleiter Gerald Stoll moderierte den Abend, das Kammerorchester der Musikschule Köngen-Wendlingen setzte musikalische Akzente.Dass sich Weil weit über das normale Maß hinaus tatkräftig für die Köngener Feuerwehr einsetzt, machte Landrat Eininger in seiner kleinen Laudatio deutlich. Zudem überbrachte er den sichtlich erfreuten Feuerwehrleuten die Nachricht, dass der Zuschuss für den neuen und modernen Gerätewagen Technik bewilligt wird. Damit soll die Köngener Wehr für die stetig wachsenden Anforderungen im technischen Bereich gerüstet sein.

Gute Kameradschaft

Die gute Zusammenarbeit und die Kameradschaft der Köngener Feuerwehrleute, gerade bei den gefährlichen Einsätzen, lobte Kommandant Herbert Wanke. Auch mit den Feuerwehren im Umkreis und mit der Köngener Partnergemeinde Taucha gebe es wunderbare Kontakte. Gerade mit der benachbarten Wendlinger Wehr arbeiten die Köngener intensiv zusammen, was historische Wurzeln hat: Vor der Gründung der Freiwilligen Feuerwehr hatten Wendlingen und Köngen eine gemeinsame Feuerspritze.

Für die Wartung und Verwahrung des Geräts bekam der Schmied Matthäus Zaiser jährlich 50 Kreuzer ausbezahlt, die beide Kommunen je zur Hälfte zahlten. Um 1840 wollte sich die Köngener Feuerwehr eine neue, moderne Spritze anschaffen. Das alte Gerät ging für 323 Gulden an Wendlingen über, während die Köngener für 600 Gulden eine neue Spritze fertigen ließen. Der Glockengießer Jacob Benz hatte die Eigenkonstruktion hergestellt. Er übergab sie 1842 an die Wehr. Eine königliche Gutachterkommission lobte die Spritze und erklärte sie für voll einsatzfähig.

Bernd Müller, Bürgermeister von Altenriet und Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbands Esslingen-Nürtingen, lobte das Netzwerk der Feuerwehren und das Engagement der Köngener. Weil der Termindruck in der Arbeitswelt immer größer werde, sei es zunehmend schwierig, Menschen für das freiwillige Engagement in der Feuerwehr zu gewinnen. Eine Herausforderung für die Wehren sei es deshalb, mehr Frauen und Bürger mit Migrationshintergrund für die Mitarbeit in der Feuerwehr zu motivieren. Wie viel die Feuerwehren für die Allgemeinheit leisten, will er noch stärker ins Bewusstsein der Bürger rücken.

Geschenke für die Frauen

Mit liebevoll ausgesuchten Geschenken und mit lobenden Worten gratulierten Partner der Köngener Feuerwehr zum Jubiläum. Am Ende des offiziellen Teils bat Kommandant Wanke die Feuerwehrfrauen nach vorne, die ihren Männern für ihre schwierigen Einsätze den Rücken stärken. Wie sehr der Dienst bei der Feuerwehr das Familienleben manchmal beeinträchtigt, weiß Wanke aus eigener Erfahrung. Deshalb dankte er den Frauen von ganzem Herzen mit einem süßen Geschenk für den wichtigen Part, den sie übernehmen.

Artikel vom 18.03.2013 © Eßlinger Zeitung

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