In der vergangenen Woche fand die Hauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Köngen in deren Magazin statt. Dabei konnte Kommandant Herbert Wanke Bürgermeister Otto Ruppaner und Mitglieder des örtlichen Gemeinderates begrüßen. Daneben waren auch Vertreter der benachbarten Feuerwehren aus Wendlingen, Wernau, Oberboihingen und Unterensingen sowie des DRK Köngen und des Polizeipostens Wendlingen anwesend.
Bürgermeister Otto Ruppaner trat nach der Begrüßung ans Rednerpult und bedankte sich im Namen der Bürgerschaft und des Gemeinderates für den vorbildlichen Einsatz und das Engagement, das die Feuerwehrmänner und –frauen zum Wohle der Allgemeinheit leisten. Er habe schon an einem Einsatz die Leistungsfähigkeit und Professionalität der örtlichen Wehr erkennen und sehen können, die Dank guter Ausbildung ihre Grundaufgaben retten, bergen, löschen, schützen tagtäglich aufs Beste erfüllen können. Auch die First Responder erwähnte er ausdrücklich, denn diese seien aus unserer Rettungslandschaft nicht mehr wegzudenken. Er freute sich, dass die Floriansjünger untereinander ein kameradschaftliches und gutes Miteinander pflegen, was natürlich der Aufgabenbewältigung sehr entgegenkomme. In diesem Sinne wünschte er auch für das kommende Jahr der Wehr alles Gute und vor allen Dingen verletzungsfreie Einsätze.
Zahlreiche Einsätze 2014
Die Hauptversammlung wurde mit einer Schweigeminute für den im Dezember verstorbenen Ehrenkommandanten Werner Heinzelmann fortgesetzt, ehe Kommandant Herbert Wanke in seinem Bericht fortfuhr und erklärte, dass die Wehr derzeit aus 51 aktiven Feuerwehrmännern und –frauen sowie 12 Angehörigen der Altersabteilung und 18 Jugendfeuerwehrleuten bestehe. Der Altersdurchschnitt liegt bei 35 Jahren in der aktiven Einsatzabteilung, in der auch zwei Frauen ihren Dienst leisten. Im Jahr 2014 musste die Wehr 65 Mal Hilfe leisten, darunter 31 Mal bei verschieden klassifizierten Bränden und weiter bei technischen Hilfeleistungen, Gefahrguteinsätzen und Überlandhilfen. Die Masse der Einsätze lag während des Tages, von 6:00 – 18:00 Uhr (44), während 41 Einsätze in der Nacht und in den frühen Abendstunden von 18:00 – 6:00 Uhr zu verzeichnen waren. 825 Stunden wurden während dieser Einsätze geleistet, zu denen noch Übungsdienste und Brandwachen kommen, so dass man auf eine Gesamtdienstzeit für die Wehr von 2760 Stunden oder 54 Stunden pro aktiven Feuerwehrangehörigen kommt. Besonders erwähnte Wanke einen Einsatz am 12. Mai, als bei einem Wohnhausbrand die Feuerwehr um die Mittagszeit alarmiert wurde, bei dem zunächst noch Personen im Gebäude waren. Diese konnten schon vor Eintreffen der Wehr durch beherztes Eingreifen der Nachbarschaft gerettet werden, dennoch mussten 4 Personen ärztlich behandelt werden. Der Kommandant betonte dabei, dass der Einsatz zum Glück bei Tag stattgefunden habe, da nachts ein wirkungsvoller Innen- und Außenangriff so nicht leistbar und Schlimmeres zu befürchten gewesen wäre. Weiter gab es am 24. April eine Überlandhilfe nach Frickenhausen, wohin Sonderlöschmittel zur Bekämpfung eines Industrieofenbrandes geliefert wurde. Herbert Wanke sieht eine große Zukunftchance in der interkommunalen Zusammenarbeit unter den Wehren. Diese wird vor allen Dingen mit den Nachbarwehren Wendlingen, Wernau und Unterensingen sowie Oberboihingen praktiziert, was eine schnelle und professionelle Hilfe gewährleistet. Notwendig ist dies durch die sich immer deutlicher abzeichnende Personalknappheit während des Tages, da zahlreiche Floriansjünger mittlerweile nicht mehr in den Orten selbst beschäftigt sind und somit schlecht oder gar nicht zu den Einsatzorten kommen können. Hier wird deshalb in einer Art Personalpool gemeinsam die dünne Personaldecke aufgestockt, um so einsatzfähig zu bleiben.
Zahlreiche weitere Aktivitäten
In seinem weiteren Bericht ging Wanke auf weitere Aktivitäten der Wehr ein, darunter zahlreiche sportliche aber auch festliche Anlässe, die zur Kameradschaftspflege oder zur Aufbesserung der Kameradschaftskasse veranstaltet wurden. Highlight war dabei sicherlich das letztjährige Herbstfest der Feuerwehr, das erneut einen großen Besucherzuspruch verzeichnen konnte und eine mehrtägige Ausfahr nach Mallorca. Mit einem Dank an die Polizei, an das DRK und natürlich an seine Kameradinnen und Kameraden sowie die Gemeinde Köngen und den Gemeinderat schloss er seine Ansprache ab.
Berichte der Jugend- und der Altersabteilung
Lukas Groll berichtete von den Aktivitäten der Jugendfeuerwehr, die aktuell aus 15 Jungen und 3 Mädchen besteht. 11 der Jugendfeuerwehrangehörigen hätten im vergangenen Jahr die Prüfung zur Leistungsspange der Deutschen Jugendfeuerwehr erfolgreich bestanden. Daneben gab es zahlreiche weitere unterstützende Dienste oder eigene Veranstaltungen, die der Vorbereitung für den späteren aktiven Dienst beinhalteten aber natürlich auch die Kameradschaft und den Spaß nicht zu kurz kommen ließen. Mit einem Dank an seine Mitstreiter, an das Betreuerteam schloss er seine kurze Ansprache ab.
Hans Zimmermann erklärte für die Altersabteilung, dass er und seine Alterskameraden regelmäßig zu gemeinsamen Aktionen und Veranstaltungen zusammenkämen. Gerne stehe man bis heute, soweit möglich, den aktiven Wehrleuten zur Seite und unterstütze diese bei ihrer Arbeit.
First Responder mit zahlreichen Einsätzen
Nikolas Mettenleiter erklärte, dass die First Responder seit ihrem Bestehen 2461 Einsätze zu verzeichnen haben. 2014 waren es 268 Alarmierungen, bei denen es hauptsächlich neben chirurgischen auch internistische Notfälle zu behandeln galt. Man habe erfreulicherweise auch im vergangenen Jahr wieder neue Mitstreiter für den Dienst bei den First Respondern gewinnen können und freue sich über zahlreiche Geldspenden, die für die Ersthelfer vor Ort eingegangen sind.
Der stellvertretende Kreisbrandmeister Roland Schultheiß zeigte sich beeindruckt von den zahlreichen Aktivitäten und der guten Jugendarbeit in Köngen. Dies dokumentiere deutlich die Leistungsfähigkeit der Wehr, auf die sich die Köngenerinnen und Köngener verlassen können. Auch er sieht ein großes Plus in der ortsübergreifenden Zusammenarbeit der Wehren, da man dem Problem des Einsatzkräftemangels tagsüber nicht anders begegnen könne. Mit einem Dank an die Floriansjünger schloss er seine Rede ab, ehe Bürgermeister Otto Ruppaner und Kommandant Herbert Wanke die Aufnahmen in die Einsatzabteilung und die Beförderungen und Ehrungen (siehe Bilder) durchführten.
Quelle: Köngener Anzeiger vom 12.02.2015
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